Hartz Four - eine Superhelden-Kurzgeschichten-Saga


Seit Jahren sind Hartz-IV-Empfänger die Deppen der Nation. Ob in Ein-Euro-Jobs als billige Arbeitskräfte missbraucht oder vom Jobcenter schikaniert – immer müssen Hartzies herhalten. Doch jetzt treten vier Superhelden in Berlin-Neukölln an die Seite der Armen und Entrechteten: Hartz – Four!

Dietmar Röber


Dietmar

Sandra Röber


Mike Matschke


Fred


Der Boss der Truppe verlor bei einem Unfall sein rechtes Auge. Das Glasauge, das man ihm dafür einsetzte, befähigt ihn nun durch Gegenstände schauen zu können...Dietmars kleine Schwester ist mit allen esoterischen Wassern gewaschen! Häufig sind es ihre prophetischen Träume, die der Hartz-Four Gruppe zeigen, welche arme Hartz-IV-Seele gerade Hilfe braucht.Seit einem allergischen Anfall verfügt dieser Bodybuilder über enorme physische Kräfte, die er allerdings nicht immer kontrollieren kann.Diesem Vollbluttrinker ist es gelungen seine Alkoholfahne zu domestizieren: Diese kann sich unsichtbar durch Räume bewegen und Stimmen imitieren - Sie ist das heimliche fünfte Mitglied des Hartz Four - Clans...



Mittwoch, 22. Mai 2013

Die Hartz-Four Truppe entsteht
Was bisher geschah:
Fred und Dietmar ist es gelungen, Alkohol zu stehlen – jetzt muss er nur noch zugestellt werden...

Hastefein jemacht!“, lobte Fred seinen kleinen Flaschengeist, der erschöpft zwischen seinen Beinen hing.
Sie hatten den Krankenhausgarten erreicht und sich dort auf eine Bank gesetzt und die Jägifahne robbte durch das kurz getrimmte Gras direkt auf den Anstaltstrakt 4 los.
Keine Minute später konnte Dietmar mit seinem Glasauge beobachten, wie der Schnaps unter einer Zellentür durchfloss und sich ein älterer Mann auf die Knie schmiss und leidenschaftlich die Pfütze aufschlabberte.
Woran hat der doc jemerkt dit icke n aloholika bin?“
Das kannst du dir aussuchen: An deinem roten, aufgedunsenen Gesicht, an der Alkoholwolke, die dich umnebelt, oder an den Jägermeisterflaschen, die in deiner Plastiktüte klappern …“
Aba sieste, die wolltn misch wieda hier behaldn, dit scheint son fetisch von den su sein: aloholika su quäln. Den martin gehts gleich bessa ...“
Sie haben meinen Schnaps geklaut – wie soll ich jetzt verdammt noch mal über den Tag kommen?“, hörten sie plötzlich Dr. Bernhards Stimme.
Erschrocken drehten sie sich um, merkten aber sofort, dass das nur die Jägi-Fahne war, die redselig durch die Luft wirbelte.
Wo jehts ne jetzte hin?“
Nicht weit, zu Fuß erreichbar!“
Während der kurzen Unterredung mit dem Klinikarzt hatte Dietmar versucht, die krakelige Schrift auf dem ersten Blatt des Clipboards zu entziffern. Viel war nicht zu erkennen gewesen, aber allein ein Wort hatte genügt, um Dietmar zu zeigen, in welch großer Gefahr seine Schwester schwebte: der Name „Zwackelmann.“
Nächste Woche Mittwoch geht es mit der Suche nach Dietmars Schwester weiter...

© Georg Weisfeld c/o Agentur Literatur Hebel & Bindermann

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